Blitzeis am 15. Januar
icon.crdate17.01.2025
Ausnahmesituation
Blitzeis am 15. Januar
Für alle, die am Mittwoch, 15. Januar 2025 vor die Haustüre traten, begann der Tag mit spiegelglatten Wegen und Straßen. Wetterdienste hatten vor einer solchen möglichen Situation gewarnt. So war auch der an diesem Morgen zuständige Mitarbeiter des Gemeindebauhofs von 3.30 bis 3.45 Uhr an neuralgischen Punkten im Ort unterwegs. Er konnte feststellen, dass die Straßen im Wesentlichen trocken und problemlos befahrbar waren.
Kurz nach 4 Uhr morgens war die Situation eine völlig andere. Nieselregen hatte eingesetzt und die von den Vortagen im Minusbereich befindlichen Wege und Straßen nicht nur glatt gemacht, sondern mit einer dicken Eisschicht versehen. Alle Bauhofmitarbeiter wurden alarmiert. Auch den auswärtigen Bauhofmitarbeitern gelang es, Kirchberg zu erreichen, was an diesem Morgen keine Selbstverständlichkeit war. So konnte der Bauhof um ca. 4.30 Uhr seinen Dienst aufnehmen und die Vorrangstrecken nach dem Winterdienstplan ansteuern. Sehr schnell zeigte sich ein großer Unterschied zu sonstigen Winterdiensteinsätzen. Die Bauhoffahrzeuge waren selbst nur mit großen Einschränkungen in der Lage, sich auf den eisglatten Straßen zu bewegen. Das führte dazu, dass trotz geringer Geschwindigkeit eines der beiden „großen“ Einsatzfahrzeuge in der Bahnhofstraße auf parkende Autos rutschte. Obwohl das Fahrzeug einsatzbereit blieb, musste es dort bis zum Eintreffen der Polizei verharren. Um auch das zweite große Fahrzeug nicht in der abschüssigen Bahnhofstraße zu verlieren, entschied sich der Bauhof, die Bahnhofstraße händisch zu streuen. Aufgrund der enormen Glätte und den quasi in allen Straßen parkenden Fahrzeugen war es über einen längeren Zeitraum nicht möglich, halbwegs steilere Strecken im Ort mit den Winterdienstfahrzeugen zu befahren. Da man auch viele „flachere“ Straßen im Ort nur über eine zuvor steilere Straße erreicht, hatte dies gravierende Auswirkungen für den Winterdienst.
Ein ähnliches Szenario ergab sich an besagtem Morgen auch für den Hausmeister. Auch dieser musste den für den Winterdienst genutzten Kleintraktor über weite Strecken abstellen und händisch streuen. Passend zur Frühbetreuung in der Schule bzw. zum Kitastart um 7.00 Uhr waren die Zuwege weitestgehend eisfrei.
Zusätzlich zum Winterdienst der Gemeinde auf den Straßen war an diesem Mittwochmorgen auch der Zustand der Gehwege sehr problematisch. Nach der Räum- und Streupflichtsatzung der Gemeinde sind die Anlieger verpflichtet, Gehwege sowie Straßenbereiche (wenn kein Gehweg vorhanden) in einen sicheren Zustand zu versetzen. Man muss wohl feststellen, dass nur eine Minderheit, der für den Winterdienst zuständigen Anlieger überhaupt den Versuch der Räumung unternommen haben. Dies kann bei Stürzen durchaus haftungsrechtliche Konsequenzen haben.
Mein Dank gilt:
- den Mitarbeitern des Bauhofs für den stundenlangen Winterdienst in höchstschwieriger Situation
- dem Hausmeister für ebensolchen Winterdienst
- den Mitarbeiterinnen der Kitas, dass diese morgens um 7.00 Uhr ausreichend betriebsbereit waren
- den Mitarbeiterinnen des Rathauses für ihre guten Nerven angesichts der zahlreichen Beschwerdeanrufe
Gut dran war an diesem Morgen, wer dem Aufruf der Polizei Folge leisten konnte bzw. wollte, das Auto nicht zu nutzen und am besten zu Hause zu bleiben.
gez. Frank Hornek Bürgermeister